Gestikulieren beim Autofahren ist oft eine spontane Reaktion – ob aus Freude, Wut oder zur Verständigung mit anderen Verkehrsteilnehmern. Doch Vorsicht: Was in Deutschland vielleicht noch als harmlos gilt, kann im Ausland schnell zu Missverständnissen oder sogar empfindlichen Strafen führen. Hier erfährst du, worauf du achten solltest, wenn du im Ausland unterwegs bist und welche Gesten unbedingt vermieden werden sollten.
Warum Gesten am Steuer problematisch sein können
Gestikulieren beim Fahren kann verschiedene Bedeutungen haben: Manchmal soll es andere Verkehrsteilnehmer warnen oder auf Fehler hinweisen, in anderen Fällen entsteht es aus Ärger oder Stress.
Ablenkung am Steuer
Auch Gesten können als Ablenkung vom Straßenverkehr gewertet werden. In vielen Ländern gilt: Wer sich nicht vollständig auf das Fahren konzentriert, riskiert Bußgelder oder Punkte.
Unterschiedliche Bedeutungen von Gesten
Gesten können je nach Land unterschiedliche Bedeutungen haben. Was in Deutschland harmlos erscheint, kann in anderen Kulturen als beleidigend oder respektlos empfunden werden. Besonders in südlichen Ländern wie Italien oder Spanien haben manche Gesten eine starke emotionale Wirkung.
Länderüberblick: Gesten und ihre Strafen
Hier ein Überblick über bekannte Gesten und wie sie in verschiedenen Ländern ausgelegt werden:
Land | Geste | Bedeutung / Strafe |
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Italien | „Zeigefinger kreisen“ (an der Schäfe) | Bedeutet: Du bist verrückt. Kann als Beleidigung aufgefasst werden und zu Geldstrafen führen. |
Spanien | „Hochgereckter Mittelfinger“ | Starke Beleidigung, Geldstrafen bis zu 600 €. |
Frankreich | „Handfläche nach oben, Finger spreizen“ | Bedeutet: Was machst du da? Hier unfreundlich und beleidigend. |
Schweiz | „Wildes Winken oder Handzeichen“ | Kann als aggressives Verhalten gewertet werden. Geldbußen sind möglich. |
USA | „Mittelfinger“ | Wird sehr ernst genommen, kann zu Anzeigen wegen „disorderly conduct“ führen. |
Griechenland | „Offene Handfläche zeigen“ | Gilt als schwere Beleidigung und wird streng geahndet. |
Tipp:
Informiere dich vor einer Reise über die kulturellen Unterschiede und die geltenden Verkehrsregeln im Zielland. Unwissenheit schützt dich nicht vor Strafen.
Welche Gesten du vermeiden solltest
Einige Gesten, die in Deutschland noch als „normal“ gelten, solltest du im Ausland vermeiden:
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Hochgereckter Mittelfinger: Eine der international bekanntesten, aber auch strafbarsten Gesten.
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Offene Handfläche nach vorn: In Griechenland gilt dies als schwere Beleidigung.
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Zeigefinger kreisen an der Schäfe: Dies bedeutet in vielen Ländern „du bist verrückt“ und kann als beleidigend gewertet werden.
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Winken und wildes Fuchteln: In der Schweiz und Skandinavien können solche Gesten als aggressiv interpretiert werden.
Besser: Körperhaltung bewahren
Versuche ruhig zu bleiben und Konflikte durch Gesten zu vermeiden. Nutze stattdessen:
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Freundliches Nicken: Ein Zeichen von Verständnis oder Entschuldigung.
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Lichthupe oder Blinker: Zur Verständigung, wenn erlaubt.
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Handzeichen mit geschlossener Faust: Zum Danken oder Entschuldigen.
Gesten als Ablenkung: Gesetzliche Regelungen
In vielen Ländern gelten Gesten am Steuer als Ablenkung, die Strafen nach sich ziehen können. Hier ein kurzer Überblick:
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Deutschland: Wer durch Gesten andere Verkehrsteilnehmer beleidigt oder ablenkt, riskiert bis zu 1.000 € Buße und Punkte in Flensburg.
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Spanien: Wildes Gestikulieren gilt als „Fahruntüchtigkeit“ und wird mit hohen Geldstrafen geahndet.
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USA: Beleidigende Gesten können zu Anzeigen führen, sogar zu kleinen Haftstrafen bei wiederholtem Vergehen.
Alternativen zur Kommunikation im Straßenverkehr
Anstelle von emotionalen Gesten oder Handzeichen gibt es bessere Möglichkeiten, im Straßenverkehr zu kommunizieren:
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Lichthupe: Nur in Situationen verwenden, in denen sie erlaubt und angebracht ist.
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Warnblinker: Dank für das Einlassen oder als kurze Entschuldigung.
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Handzeichen freundlich einsetzen: Hebe nur kurz die Hand zur Danksagung.
Ruhig bleiben lohnt sich
In Stresssituationen hilft es, tief durchzuatmen und ruhig zu bleiben. Hektisches oder aggressives Verhalten verschärft die Lage und kann zu gefährlichen Situationen führen.
Fazit
Gestikulieren am Steuer kann im Ausland zu unerwarteten Problemen führen. Unterschiedliche Kulturen haben unterschiedliche Auffassungen von Handzeichen und Gesten, und was hierzulande noch akzeptabel ist, kann andernorts teuer oder sogar strafrechtlich verfolgt werden. Achte darauf, Gesten zu vermeiden, die als beleidigend aufgefasst werden könnten, und setze stattdessen auf ruhige, freundliche Kommunikation im Straßenverkehr. So reist du stressfrei und sicher durch fremde Länder!