Eine KFZ Versicherung gehört zu den wichtigsten Policen, die du als Fahrzeughalter abschließen solltest. Egal, ob du Fahranfänger bist, ein neues Auto anschaffst oder einfach deinen bestehenden Vertrag optimieren willst – es gibt viele Gründe, sich genauer mit der Kfz-Versicherung zu beschäftigen.
Mit diesem Beitrag möchten wir dir helfen, die beste Kfz-Versicherung für dein Fahrzeug zu finden, sei es ein Neuwagen, ein gebrauchter PKW oder ein Zweitwagen. Außerdem geben wir dir nützliche Tipps, wie du die KFZ Versicherung wechseln kannst, was eine Kündigung bedeutet und wie du letztendlich günstig und sicher im Straßenverkehr unterwegs bist.
Kfz-Versicherung – Wichtige Bausteine und Begriffe
Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Ohne diesen Grundschutz darfst du dein Fahrzeug nicht in Betrieb nehmen. Die Kfz-Haftpflicht kommt für Schäden auf, die du mit deinem Auto an Dritten verursachst. Dazu zählen sowohl Sachschaden (z. B. ein angefahrenes fremdes Fahrzeug oder ein beschädigter Gartenzaun) als auch Personenschäden (Verletzungen von Personen oder Schmerzensgeldansprüche).
- Deckungssumme: Gesetzlich vorgeschrieben sind Mindestdeckungssummen, häufig jedoch empfehlen Versicherer deutlich höhere Summen (z. B. 15 Millionen Euro für Personenschäden pro geschädigter Person).
- Versicherungsnehmer und Versicherungsschutz: Als Halter des Fahrzeugs bist du in der Regel der Versicherungsnehmer und genießt den Versicherungsschutz, sobald die Police aktiv ist.
- Geltungsbereich der Europäischen Union: Die meisten Kfz-Versicherungen bieten Schutz im europäischen Ausland, aber es kann sinnvoll sein, genauer zu prüfen, welche Länder inbegriffen sind.
Ohne die Kfz-Haftpflichtversicherung ist eine Zulassung deines Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle nicht möglich. Du benötigst für die Anmeldung eine elektronische Versicherungsbestätigung (kurz eVB), die du häufig als eVB-Nummer erhältst. Damit bist du in der Lage, dein Fahrzeug offiziell auf die Straße zu bringen.
Teilkasko und Vollkasko – Schutz für das eigene Fahrzeug
Während die Kfz-Haftpflicht grundsätzlich Schäden an Dritten abdeckt, geht es bei der Kaskoversicherung um Schäden am eigenen Fahrzeug. Hier unterscheidet man zwischen Teilkasko und Vollkasko.
- Teilkaskoversicherung: Deckt Schäden ab, die außerhalb deines eigenen Verschuldens entstehen. Zum Beispiel Diebstahl, Brand, Explosion, Sturm, Hagel, Überschwemmung, Zusammenstöße mit Haarwild oder häufig mit Tieren aller Art. Auch Glasbruch und Marderschäden können dazu gehören.
- Vollkaskoversicherung: Übernimmt zusätzlich Schäden, die bei einem verschuldeten Unfall an deinem eigenen Auto entstehen, sowie in vielen Fällen auch Vandalismusschäden. Die Vollkaskoversicherung ist vor allem bei einem Neuwagen oder bei hochwertigen Fahrzeugen sinnvoll.
Oftmals sind die Beiträge einer Vollkasko höher als die einer Teilkasko, da hier ein umfassenderer Schutz gilt. Je höher die Versicherungsleistungen, desto höher ist in der Regel auch der Versicherungsbeitrag. Umgekehrt gilt: Je niedriger deine gewünschten Leistungen, desto günstiger fällt dein Tarif aus.
Selbstbeteiligung und Schadenfreiheitsklassen
- Selbstbeteiligung
Viele Versicherte entscheiden sich für eine Selbstbeteiligung (SB), um die Beiträge zu reduzieren. Das heißt, du zahlst im Schadenfall einen festen Betrag (z. B. 150 Euro, 300 Euro oder 500 Euro) aus eigener Tasche, bevor die Versicherung den Rest übernimmt. Diese Kostenaufteilung kann sinnvoll sein, wenn du nur selten Schäden meldest. - Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse)
Für dein Fahrzeug wird basierend auf deiner unfallfreien Zeit eine Schadenfreiheitsklasse berechnet. Je länger du ohne Unfall bleibst, desto besser wird deine SF-Klasse und desto mehr Rabatt erhältst du auf deinen Versicherungsbeitrag. Ein Fahranfänger startet meist in einer niedrigeren SF-Klasse (z. B. SF 0), was höhere Beiträge bedeutet. Bleibst du mehrere Jahre unfallfrei, sinken deine Beiträge. Doch Vorsicht: Bei jedem gemeldeten Schaden kann es zu einer Rückstufung kommen.
Wichtige Sonderbegriffe: Mallorca-Police und grobe Fahrlässigkeit
- Mallorca-Police
Dieser Baustein erweitert den Versicherungsschutz für Mietwagen im europäischen Ausland (oft im Geltungsbereich der EU). Mietest du ein Fahrzeug für den Urlaub, sichert dich die Mallorca-Police gegen höhere Ansprüche ab, als sie häufig in anderen Ländern üblich sind. So bist du bei einem Unfall im europäischen Ausland besser geschützt. - Grobe Fahrlässigkeit
Entsteht ein Schaden, weil du als Fahrer grob fahrlässig gehandelt hast (z. B. durch Handy am Steuer oder durch Fahren unter Alkoholeinfluss), kann die Versicherung die Leistung grundsätzlich kürzen. Manche Tarife bieten jedoch einen Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit, was bedeutet, dass der Versicherer auch in diesen Fällen (zumindest teilweise) zahlt. Prüfe also in deinem Tarif, inwiefern dieser Verzicht inkludiert ist.
Kostenfaktoren und Beitragsberechnung – Was kostet eine Kfz Versicherung?
Die Versicherungsbeitrag-Höhe ergibt sich aus einer Reihe von verschiedene(n) Faktoren, die jeder Versicherer individuell gewichtet:
- Fahrzeugtyp: Je leistungsstärker oder wertvoller das Fahrzeug (z. B. ein teurer Neuwagen), desto teurer ist in der Regel auch die Kfz-Versicherung.
- Jährliche Fahrleistung: Wer viel unterwegs ist, geht statistisch gesehen ein höheres Risiko ein, in einen Unfall verwickelt zu werden. Daher kann ein hoher Kilometerstand zu höheren Beiträgen führen.
- Erstzulassung: Ein neu zugelassenes Fahrzeug wird oft anders bewertet als ein Gebrauchtwagen.
- Regionalklasse: Wohnst du in einer Region mit vielen Unfällen oder Diebstählen, kann deine Prämie steigen.
- Schadenfreiheitsklasse: Wie bereits erwähnt, gilt: Je besser deine SF-Klasse, desto größer dein Schadenfreiheitsrabatt.
- Selbstbeteiligung: Eine höhere SB kann deinen Beitrag senken, da du im Schadenfall einen Teil selbst übernimmst.
- Zweitwagen: Möchtest du einen Zweitwagen versichern, gibt es besondere Regelungen wie den Zweitwagen der Eltern für Fahranfänger oder vergünstigte Einstufungen für Familien.
Beispiel: Je höher du deine jährliche Fahrleistung ansetzt, desto höher kann auch dein Beitrag ausfallen. Senkst du die Fahrleistung, zahlst du in der Regel desto günstigere Beiträge – doch Vorsicht: Stimmst du den angegebenen Kilometerstand nicht mit der Realität überein, kann das bei einem Schadenfall Probleme bereiten.
Tarifarten und Rabatte
Viele Versicherer werben mit Tarifen, die spezielle Leistungen beinhalten oder Rabatte gewähren, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Beispiele:
- Rabatte für Fahranfänger: Manche Tarife bieten vergünstigte Konditionen, wenn du bereits über deine Eltern ein Fahrzeug versicherst oder eine gewisse Anzahl an Trainingskursen (z. B. Fahrsicherheitstraining) absolviert hast.
- Telematik-Tarife: Hierbei wird deine Fahrweise via App oder Telematik-Box überwacht. Fahrstile, die als sicher gelten (konstante Geschwindigkeiten, wenig Nachtfahrten, etc.), können zu einer günstigen Autoversicherung führen.
- Werkstattbindung: Verzichten Sie auf eine freie Werkstattwahl und wählen Sie im Schadenfall die Partnerwerkstatt des Versicherers, kann das zu einem günstigeren Tarif führen.
Kfz-Versicherung berechnen – Online und schnell
Heutzutage kannst du deine Kfz-Versicherung online berechnen lassen. Vergleichsportale helfen dir, binnen weniger Minuten herauszufinden, wie viel du für den gewünschten Versicherungsschutz zahlen müsstest. Achte jedoch darauf, dass du nicht nur auf den Preis, sondern auch auf das Leistungspaket schaust:
- Deckt der Tarif die von dir benötigten Risiken ab? (z. B. erweiterte Wildschäden, Marderschäden, grobe Fahrlässigkeit)
- Ist eine Mallorca-Police enthalten, falls du regelmäßig im Ausland Mietwagen nutzt?
- Wie hoch sind die Versicherungssummen bei Personenschäden oder Sachschäden?
Ein günstiger Tarif nützt dir wenig, wenn er im Ernstfall nicht zahlt oder unzureichend abgesichert ist.
Häufige Fragen zur Kfz Versicherung
Was ist die beste Kfz-Versicherung?
Die beste Kfz-Versicherung ist die, die deine Bedürfnisse am besten abdeckt – und das zu einem vernünftigen Beitrag. Entscheidend ist also nicht nur der Preis, sondern auch das Leistungsangebot. Gerade bei Tarifen mit sehr niedrigen Beiträgen kann es passieren, dass Leistungen wie Teilkaskoversicherung oder Vollkasko nur lückenhaft enthalten sind. Auch ein Verzicht auf die Einrede grober Fahrlässigkeit kann ein wichtiger Aspekt sein, der dich im Ernstfall vor einer Teil- oder Nichtzahlung deiner Autoversicherung bewahrt.
Wie finde ich eine günstige Kfz-Versicherung?
- Vergleiche regelmäßig (mindestens einmal im Jahr) die Kfz-Versicherungen verschiedener Anbieter.
- Achte auf Bonusaktionen oder Rabatte, etwa durch Werkstattbindung oder Zweitwagen-Versicherung.
- Mache ehrliche Angaben zu deiner jährlichen Fahrleistung, Erstzulassung und deinem Nutzungsverhalten, um später keine Probleme zu bekommen.
- Prüfe, ob du alle Extras wirklich benötigst oder ob du ggf. auf einige Bausteine verzichten kannst, um Kosten zu reduzieren.
Wann und wie kann ich meine Kfz Versicherung wechseln?
Der klassische Stichtag für einen Versicherungswechsel ist der 30. November. Läuft deine Kfz-Versicherung zum 31. Dezember aus, musst du spätestens einen Monat vorher kündigen. Es gibt jedoch auch Sonderkündigungsrechte, beispielsweise wenn der Versicherer den Beitrag erhöht, ohne dass sich deine Leistungen verbessern.
- Kündigung erfolgt meist in Schriftform (Brief, E-Mail je nach Anbieter).
- Sobald du eine neue Kfz-Versicherung abgeschlossen hast, übermittelt der neue Versicherer häufig die eVB (elektronische Versicherungsbestätigung) an die Zulassungsstelle.
- Wenn du deine Kfz-Versicherung wechseln möchtest, nutze Online-Rechner, um verschiedene Tarife zu berechnen und das passende Angebot zu wählen.
Praxisnahe Tipps – So sicherst du dir einen leistungsstarken Schutz
Deine Schadenfreiheitsklasse entscheidet stark darüber, wie hoch deine Versicherungsprämie ist. Je mehr Jahre du ohne Unfall bleibst, desto günstiger wird dein Beitrag. Pflege also deine SF-Klasse, indem du möglichst wenige Schäden meldest. Manchmal kann es sich lohnen, kleine Schäden selbst zu zahlen, anstatt eine Rückstufung zu riskieren.
- Beispiel: Du verursachst einen kleinen Parkrempler (300 Euro Schaden). Es könnte sinnvoll sein, diesen Betrag selbst zu bezahlen, um keinen Schadenfall zu melden und so deine SF-Klasse zu schützen.
- Hast du allerdings einen Totalschaden oder sehr hohe Reparaturkosten, kann die Inanspruchnahme deiner Kaskoversicherung ökonomisch sinnvoll sein.
Was tun bei einem Unfall?
- Unfallstelle sichern: Stelle dein Auto sicher ab, schalte das Warnblinklicht ein und stelle ein Warndreieck auf.
- Erste Hilfe leisten: Sind Personen verletzt, leiste Erste Hilfe und rufe ggf. den Rettungsdienst.
- Polizei informieren: Gerade bei größeren Schäden oder Personenschaden sollte die Polizei informiert werden.
- Daten aufnehmen: Notiere Kennzeichen, Namen, Adressen der Unfallbeteiligten und eventueller Zeugen.
- Schadenmeldung: Informiere deine Versicherung schnellstmöglich über den Vorfall. Viele Versicherer haben eine 24-Stunden-Hotline für Schadenmeldungen.
Möglicherweise stellt sich die Frage, ob du selbst verschuldet warst und welche Deckung jetzt greift (Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko). Übernimmt deine Kfz-Versicherung den Schaden an Dritten? Das kommt darauf an, ob du als Versicherungsnehmer alle Pflichten erfüllt hast und ob ein Fall von grober Fahrlässigkeit vorliegt.
Unfall mit Totalschaden oder Diebstahl
- Totalschaden
Ist dein Wagen so stark beschädigt, dass eine Reparatur unwirtschaftlich ist, spricht man von einem Totalschaden. Abhängig davon, ob du eine Teilkasko oder Vollkasko hast, erhältst du in diesem Fall mindestens den aktuellen Restwert oder sogar den Wiederbeschaffungswert. Bei Neuwagen kann es spezielle Neuwertentschädigungen geben, wobei für einen gewissen Zeitraum (z. B. 12 oder 24 Monate) der Neupreis erstattet wird. - Diebstahl
Wird dein PKW entwendet, greift in der Regel die Teilkasko. Sie erstattet dir den Wiederbeschaffungswert oder Restwert deines Wagens. Damit du dein Fahrzeug neu zulassen kannst, brauchst du wieder eine eVB vom Versicherer.
Sonderfälle – Zweitwagen, Fahranfänger und mehr
Gerade für einen Fahranfänger kann die eigene Kfz-Versicherung zu Beginn sehr teuer sein. Manche Versicherer bieten daher attraktive Konditionen für Zweitwagen an:
- Du kannst dein erstes Auto auf die SF-Klasse deiner Eltern anrechnen lassen. Das Ergebnis ist häufig eine bessere Einstufung und geringere Beiträge.
- Achte darauf, dass du offizielle Zustimmung deiner Eltern hast und die Versicherung entsprechend informiert ist.
Kfz-Versicherung für den Erst- und Zweitwagen
Hast du bereits einen Wagen versichert und möchtest einen zweiten hinzufügen, prüfen viele Versicherer, ob sie dir einen Rabatt für den Zweitwagen gewähren. In manchen Fällen wird der Zweitwagen so eingestuft, als wäre er mehrere Jahre unfallfrei gefahren. Das kann dir eine Menge Kosten sparen. Allerdings solltest du sicherstellen, dass die jährliche Fahrleistung und die Nutzungsbedingungen realistisch angegeben sind.
Geschäftsfahrzeug und Flottenversicherung
Wenn du selbstständig bist oder mehrere Fahrzeuge beruflich nutzt, kann eine Flottenversicherung in Frage kommen. Hier gelten besondere Konditionen und oft leistungsstarke Tarife. Für Privatpersonen ist dieser Aspekt eher weniger relevant, kann aber bei größeren Familien oder Sammlern interessant werden.
Kündigung, Laufzeit und Wechsel – Wie du flexibel bleibst
Standardmäßig beträgt die Laufzeit bei vielen Kfz-Versicherungen ein Jahr. Endet diese zum 31. Dezember, musst du üblicherweise bis 30. November kündigen. Verpasst du diese Frist, verlängert sich dein Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr.
- Sonderkündigungsrecht: Erhöht der Versicherer einseitig den Beitrag (z. B. durch die Berechnung einer neuen Regionalklasse), kannst du außerordentlich kündigen.
- Neue Kfz-Versicherung: Sobald du gekündigt hast, solltest du dich rasch um deine neue Kfz-Versicherung kümmern. Sonst riskierst du eine Versorgungslücke und darfst nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen.
Automatischer Wechsel und EVB-Nummer
Wenn du online berechnen möchtest, was dein neuer Tarif kostet, kannst du bei vielen Anbietern direkt eine Police abschließen. Im Anschluss erhältst du eine evb bzw. evb-nummer, die du bei der Zulassungsstelle vorlegst. Bei einem laufenden Vertrag erfolgt in der Regel kein neuer Gang zur Zulassungsstelle, aber die neue Versicherung übernimmt deine Daten. Prüfe unbedingt, ob der Versicherungswechsel problemlos geklappt hat – im Zweifel wende dich an deine alte oder neue Versicherung.
Kfz-Versicherung Vergleich – Günstige Kfz-Versicherung finden
Online-Portale nutzen
Mittlerweile sind Kfz-Versicherungen unkompliziert über Vergleichsportale oder direkt auf den Webseiten der Versicherer auffindbar. Dort gibst du Fahrzeugdaten (Modell, Erstzulassung, Leistung), persönliche Daten (Geburtsdatum, Führerscheindatum, etc.) sowie Informationen über deine gewünschte Deckung (Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko) an. Anschließend erhältst du eine Liste mit Tarifen, die du nach Preis, Leistung und Kundenzufriedenheit filtern kannst.
Bevor du abschließt, überprüfe Folgendes:
- Welche Versicherungssumme bieten die Tarife? Oftmals sind 100 Mio. Euro pauschal für Sach- und Vermögensschäden und 15 Millionen Euro pro Person bei Personenschäden üblich.
- Werden Sonderleistungen wie Mallorca-Police oder Teilkasko-Erweiterungen angeboten?
- Gibt es Unterschiede beim Schadenfreiheitsrabatt (z. B. spezielle Einstufungen)?
Günstige Autoversicherung vs. leistungsstark – Wie entscheidest du dich?
Viele Autofahrer stellen sich die Frage: Soll ich einfach die günstige Autoversicherung wählen oder ist ein leistungsstarker Tarif besser? Die Antwort hängt von deiner Risikobereitschaft ab. Wenn du beispielsweise ein hochpreisiges Fahrzeug besitzt oder keinerlei Risiko eingehen willst, lohnt es sich, auf bessere Leistungen zu setzen. Hast du jedoch ein älteres Modell, bei dem sich teure Reparaturen kaum lohnen, könnte eine einfache Teilkasko-Variante oder gar nur die Pflicht-Haftpflicht sinnvoll sein. Natürlich musst du selbst entscheiden, ob du dein Auto weiter versichern möchtest oder lieber nur die Mindestdeckung nimmst.
Häufige Szenarien und Tipps zur Schadensmeldung
Wenn es gekracht hat, gilt es kühlen Kopf zu bewahren. Melde den Schaden unverzüglich deiner Versicherung. Bei kleinen Lackschäden oder Parkremplern kannst du dir überlegen, den Schaden selbst zu tragen, um eine mögliche Rückstufung zu umgehen. Bei größeren Schäden solltest du die Versicherung informieren und dich erkundigen, wie du weiter vorgehen sollst.
- Tipp: Erstelle ausführliche Fotos vom Schaden und tausche Kontaktdaten mit Unfallbeteiligten aus.
- Nach einem verschuldeten Unfall übernimmt deine Haftpflicht– oder Kaskoversicherung je nach Lage den Schaden. Übernimmt deine Versicherung den kompletten Betrag, droht dir allerdings eine Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse.
Grobe Fahrlässigkeit und Leistungsbegrenzung
Wenn du einen Unfall in einem Zustand verursachst, der als grobe Fahrlässigkeit eingestuft wird (z. B. deutliche Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit, Alkohol am Steuer, Ablenkung durch Handy), kann die Versicherung die Leistungen stark kürzen oder sogar vollständig verweigern. Hast du einen Tarif abgeschlossen, der auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit verzichtet, bist du etwas besser abgesichert. Doch auch dieser Verzicht greift nicht bei Vorsatz oder Trunkenheit am Steuer.
Kfz-Versicherung in der Übersicht
Nachfolgend findest du eine Tabelle mit den wichtigsten Bausteinen und Aspekten einer Kfz-Versicherung. Diese Übersicht soll dir eine erste Orientierung bieten:
Baustein/Begriff | Funktion | Wichtige Hinweise |
---|---|---|
Kfz-Haftpflicht | Gesetzliche Pflicht zur Deckung von Schäden an Dritten (Personen- & Sachschäden) | Ohne Nachweis (eVB) keine Zulassung möglich. Mindestsummen gesetzlich vorgeschrieben, empfehlenswert sind hohe Deckungssummen. |
Teilkaskoversicherung | Deckt Schäden am eigenen Fahrzeug durch Diebstahl, Brand, Hagel, Zusammenstoß mit Tieren, Glasbruch u. Ä. | Keine Übernahme bei selbst verschuldeten Unfällen. Teilweise nur Haarwild, bei erweiterten Tarifen aber auch andere Tiere. |
Vollkaskoversicherung | Übernimmt Schäden am eigenen Auto, auch bei selbst verschuldeten Unfällen und Vandalismus | Sinnvoll bei hochpreisigen oder neuen Fahrzeugen. Beitrag höher als bei Teilkasko. |
Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) | Einstufung nach schadensfreien Jahren. Je besser die SF-Klasse, desto günstiger der Beitrag | Bei Unfall Rückstufung in eine schlechtere SF-Klasse. Kleine Schäden ggf. selbst zahlen. |
Selbstbeteiligung | Vereinbarter Anteil, den du im Schadenfall selbst trägst (z. B. 300 Euro) | Erhöht den Eigenanteil, senkt jedoch die Monats- oder Jahresprämie. |
Mallorca-Police | Zusatzschutz für Mietwagen im europäischen Ausland | Erweitert Deckungssummen über das Niveau vor Ort hinaus. |
grobe Fahrlässigkeit | Schwere Fehler im Straßenverkehr (z. B. Handy am Steuer, deutliche Geschwindigkeitsüberschreitung) | Kann Leistungsansprüche mindern. Einige Tarife verzichten auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit. |
Fahranfänger & Zweitwagen | Spezielle Einstufung in SF-Klasse, oft teurer Beitrag am Anfang | Zweitwagen-Regelung oder Eltern-SF-Klasse übernehmen, um Kosten zu senken. |
Kündigung und Wechsel | Jährlicher Stichtag 30.11. bei meisten Verträgen | Sonderkündigungsrecht bei Beitragserhöhung. Neue eVB-Nummer vom neuen Versicherer an Zulassungsstelle weiterleiten. |
Online-Vergleich | Schnelle Übersicht über verschiedene Tarife und Versicherer | Achte auf Leistung und nicht nur auf den Preis. |
Schritt für Schritt zur richtigen Kfz Versicherung
1. Bedarf klären
Frage dich zunächst:
- Willst du nur die Pflicht-Haftpflicht oder auch eine Kaskoversicherung (Teil- oder Vollkasko)?
- Benötigst du einen hochwertigen Schutz für deinen Neuwagen oder reicht eine Basisabsicherung?
2. Daten zusammentragen
Halte folgende Informationen bereit:
- Zulassungsbescheinigung Teil I (früher Fahrzeugschein)
- Erstzulassung deines Autos
- Angabe zur jährlichen Fahrleistung
- Schadenfreiheitsklasse (falls bekannt)
- Persönliche Daten (Alter, Führerscheindatum, etc.)
3. Online berechnen und vergleichen
Nutze Online-Rechner oder Portale, um verschiedene Tarife zu berechnen. Filtere nach:
- Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko
- Höhe der Selbstbeteiligung
- Leistungsbausteine wie Mallorca-Police, Verzicht auf Einrede grober Fahrlässigkeit, etc.
4. Tarif abschließen
- Hast du einen passenden Tarif gefunden, kannst du ihn online abschliessen.
- Du erhältst deine elektronische Versicherungsbestätigung (eVB), um dein Fahrzeug bei der Zulassungsstelle anzumelden.
- Prüfe die Police und lies das Kleingedruckte, um zu wissen, unter welchen Umständen es zu Rückstufungen kommt oder wie sich grobe Fahrlässigkeit auswirkt.
5. Laufend prüfen und ggf. wechseln
- Behalte deinen Versicherungsbeitrag im Auge. Steigt er stark an, lohnt sich ein erneuter Versicherungswechsel.
- Prüfe, ob sich deine persönliche Situation geändert hat (z. B. neuer Job, andere Fahrleistung, Umzug in eine andere Region).
- Vergiss nicht, dass bei einer erheblichen Änderung der Fahrleistung oder der Halter-Daten auch der Versicherer informiert werden muss.
Was tun, wenn es mal kracht? – Versicherung im Schadenfall
Gerade im Ernstfall ist eine genaue Dokumentation entscheidend. Notiere Kennzeichen, Name und Anschrift aller Beteiligten, mache Fotos, tausche Versicherungsdaten aus. Bei größeren Schäden oder Personenschäden ist es ratsam, die Polizei einzuschalten. Anschließend informierst du sofort deine Versicherung.
- Der Versicherer wird dir mitteilen, ob ein Gutachter den Schaden aufnehmen muss.
- Bei Diebstahl oder Vandalismus musst du zudem Anzeige bei der Polizei erstatten.
Regulierung, Rückstufung und Co.
Nach Prüfung des Falls begleicht deine Versicherung entweder den Schaden oder lehnt ihn ab, falls kein versicherter Schaden vorliegt (z. B. vorsätzliche Handlung oder nicht gemeldete Fahrzeugdaten).
- Wird der Schaden reguliert, erfolgt möglicherweise eine Rückstufung in deiner Schadenfreiheitsklasse.
- Wenn du den Schaden selbst tragen möchtest, um eine Rückstufung zu vermeiden, solltest du dies rechtzeitig mit deiner Versicherung abklären.
FAQ – Häufige Fragen zur Autoversicherung
- Was ist eine eVB-Nummer?
Die eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung) ist der Nachweis, dass dein Fahrzeug versichert ist. Sie dient bei der Zulassungsstelle als Grundlage für die Anmeldung deines KFZ. - Wann lohnt sich eine Vollkasko?
Bei einem hochpreisigen oder neuen Fahrzeug lohnt sich die Vollkaskoversicherung. Auch, wenn du dir keinerlei finanzielle Risiken leisten möchtest, kann sie sinnvoll sein. Für ältere Autos oder solche mit geringem Wert genügt oftmals eine Teilkasko oder gar nur die Haftpflicht. - Kann ich meine Kfz-Versicherung jederzeit kündigen?
In der Regel nicht. Meist gilt der Stichtag 30.11. für eine fristgerechte Kündigung zum Jahresende. Allerdings gibt es auch ein Sonderkündigungsrecht, wenn der Versicherer die Beiträge erhöht oder bei einem Fahrzeugwechsel. - Was ist der Unterschied zwischen Teilkasko und Vollkasko?
Teilkaskoversicherung deckt beispielsweise Diebstahl, Brand, Wildschäden und Naturgewalten ab, während die Vollkaskoversicherung zusätzlich Schäden bei selbstverschuldeten Unfällen und Vandalismus übernimmt. - Wie finde ich eine günstige Kfz-Versicherung?
Vergleiche Anbieter über Online-Portale, achte auf deine SF-Klasse und passe den Leistungsumfang an deinen Bedarf an. Nutze ggf. Rabatte wie Werkstattbindung, Telematik-Tarife oder Familienkonditionen für Zweitwagen. - Was bedeutet grobe Fahrlässigkeit?
Wenn du die im Verkehr erforderliche Sorgfalt in besonders schwerem Maße verletzt hast (z. B. extreme Geschwindigkeitsüberschreitung, SMS am Steuer). Bei grober Fahrlässigkeit kann deine Versicherung die Zahlung kürzen oder verweigern, sofern kein Verzicht auf Einrede grober Fahrlässigkeit vereinbart wurde. - Wann komme ich in eine bessere Schadenfreiheitsklasse?
In jedem vollendeten Versicherungsjahr ohne Unfall steigst du (meist zum 1. Januar des Folgejahres) in eine bessere SF-Klasse. Deine Beitragsersparnis wird dann in der Regel in der Beitragsrechnung sichtbar. - Muss ich bei einem alten Auto unbedingt eine Kaskoversicherung haben?
Nein, nur die Haftpflicht ist Pflicht. Ob du eine Kaskoversicherung (Teil- oder Vollkasko) abschließt, hängt von der Wertigkeit deines Autos und deinem Sicherheitsbedürfnis ab. - Was passiert im Ausland?
Deine Kfz-Haftpflicht-Versicherung gilt meist auch im europäischen Ausland. Prüfe aber genau den Geltungsbereich der Europäischen Union in deinem Vertrag. Für Mietwagen kann eine Mallorca-Police sinnvoll sein. - Wie läuft die Zahlung ab?
Du kannst deine Kfz-Versicherung meist monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich zahlen. Je höher deine Zahlungsintervalle (z. B. monatlich), desto höher können Zuschläge ausfallen. Desto günstiger wird es meist, wenn du den Beitrag einmal pro Jahr bezahlst.
Fazit: Mit der richtigen Kfz Versicherung sicher und günstig unterwegs
Ob du nun ein Fahranfänger bist, ein erfahrener Autofahrer mit vielen schadenfreien Jahren oder den Zweitwagen der Eltern versichern möchtest – die Wahl der richtigen Kfz Versicherung hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf deine Finanzen, sondern auch auf deine Nerven, falls es mal zum Schadenfall kommt. Informiere dich ausgiebig über deine Optionen, vergleiche die Tarife und wäge ab, ob es ein leistungsstarker Vollkasko-Tarif oder eine schlankere Teilkasko sein soll.