Wildunfall und Versicherung – wer zahlt wirklich?

Ein Wildunfall kann jeden Autofahrer treffen – oft geschieht er völlig unerwartet in der Morgen- und Abenddämmerung oder sogar am helllichten Tag. Plötzlich taucht ein Reh, ein Wildschwein oder ein anderer Vertreter von Tieren aller Art auf der Fahrbahn auf, und es kommt zum Zusammenstoß mit einem Wildtier.

Was ist ein Wildunfall und warum kommt es dazu?

Ein Wildunfall ist ein spezieller Verkehrsunfall mit einem Wildtier. Hierbei ereignet sich eine Kollision zwischen einem Fahrzeug – meist einem Pkw oder Motorrad – und einem Wildtier. Typischerweise handelt es sich um Haarwild wie Reh, Wildschwein oder Hase, doch grundsätzlich können Tieren aller Art beteiligt sein, zum Beispiel auch Füchse, Dachse oder Vögel.

Wildunfälle geschehen vor allem in ländlichen Gegenden, an Wald- und Feldrändern oder auf Strecken mit häufigem Wildwechsel. Auch Frühjahr und Herbst sind besonders unfallträchtige Zeiten, weil die Tiere zu diesen Jahreszeiten in erhöhter Paarungsbereitschaft sind, Reviere wechseln oder aufgrund veränderter Licht- und Witterungsverhältnisse vermehrt auf Futtersuche gehen. Zu Wildunfällen kann es außerdem am frühen Morgen und in der Abenddämmerung kommen, wenn Wildtiere besonders aktiv sind.

Viele Fahrer glauben, sie könnten den Zusammenstoß mit einem Tier schnell durch ein Ausweichmanöver verhindern. Doch genau das führt oftmals zu noch schlimmeren Folgen, insbesondere wenn der Gegenverkehr in Gefahr gerät oder ein Unfallort mit größerem Schaden am eigenen Auto entsteht. Hier ist es wichtig, bremsbereit zu sein, die Hupe einzusetzen und notfalls geradeaus zu fahren, anstatt riskante Manöver einzuleiten.

Verhalten nach einem Wildunfall – So verhältst du dich richtig

Unfallstelle sichern und Polizei verständigen

Nach einem Unfall mit Wild – ganz gleich, ob es zu einem leichten Streifschaden oder einer stärkeren Kollision gekommen ist – gilt es zuerst, dich in Sicherheit zu bringen.

  • Stelle ein Warndreieck auf: Richtiges Absichern der Unfallstelle hat oberste Priorität, um Folgeunfälle zu verhindern.

  • Fuß vom Gas und Motor aus: So stellst du sicher, dass keine zusätzliche Gefährdung entsteht.

  • Achte auf deine eigene Sicherheit: Trage eine Warnweste und steige vorsichtig aus dem Fahrzeug.

Im Anschluss solltest du sofort die Polizei unter der Rufnummer 110 verständigen. Gerade bei einem größeren Wildschaden ist es sinnvoll, neben der Polizei auch den Jagdpächter zu informieren. Die Polizei oder der Jagdpächter können dann ein verletztes Tier bergen oder, falls erforderlich, von seinem Leiden erlösen. So vermeidest du eine Anzeige wegen Tierquälerei oder den Vorwurf der Wilderei, der entstehen könnte, wenn du eigenmächtig handelst.

Meldepflicht bei Wildunfällen

Eine Meldepflicht für Wildunfälle besteht in Deutschland aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist es ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, wenn du ein verletztes Tier ohne Hilfe am Unfallort zurücklässt. Zum anderen musst du den Wildunfall melden, weil eine Bescheinigung – oftmals als Wildunfallbescheinigung bezeichnet – für die Versicherung wichtig ist. Erst dadurch kann später geklärt werden, wer die Kosten übernimmt und ob die Versicherung zahlt. Auch eine Anzeige wegen möglicher Fahrerflucht kann drohen, wenn du dich unerlaubt vom Ort des Geschehens entfernst.

Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall

Ein korrekter Ablauf nach einer Kollision mit einem Wildtier könnte folgendermaßen aussehen:

  1. Verhalte dich richtig und sorge für Sicherheit: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste tragen, Warndreieck aufstellen.

  2. Informiere die Polizei oder Polizei oder den Jagdpächter: Melde den Wildunfall umgehend.

  3. Kein unnötiges Berühren des Tiers: Ein verletztes Tier kann aggressiv reagieren. Warte, bis Fachleute (Polizei, Jagdpächter) eintreffen.

  4. Fotos vom Schaden und vom Wild machen: Die Dokumentation ist wichtig, wenn du den Wildschaden melden willst.

  5. Lass dir eine Wildunfallbescheinigung bzw. eine Bescheinigung ausstellen: Sie ist oft für die Versicherung erforderlich.

Durch dieses Vorgehen vermeidest du rechtliche Konsequenzen wie eine Anzeige wegen Tierquälerei oder den Vorwurf eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Zudem stellst du sicher, dass der entstandene Schaden korrekt erfasst wird und deine KFZVersicherung den Schaden an deinem eigenen Auto regulieren kann.

Versicherungen bei Wildunfällen – Wer zahlt bei einem Wildunfall?

Eines der wichtigsten Themen rund um den Wildunfall ist die Frage: Wer zahlt bei einem Wildunfall? Generell gilt: Die Teilkasko – also eine Teilkaskoversicherung – deckt in der Regel Schäden durch Haarwild (z. B. Rehe, Wildschweine, Hasen) ab. Doch auch andere Wildtiere, zum Beispiel Federwild, können je nach Tarif oder Anbieter übernommen werden. Ist dein Fahrzeug nur haftpflichtversichert, erhältst du meist keine Leistung bei einem direkten Zusammenstoß mit einem Tier.

Wenn du eine Vollkasko– beziehungsweise Vollkaskoversicherung hast, übernimmt sie im Normalfall ebenfalls den Schaden, unabhängig davon, welches Tier involviert ist. Die Kaskoversicherung (sei es Teilkasko oder Vollkasko) kommt jedoch meist nur für den Schaden am eigenen Fahrzeug auf, wenn tatsächlich ein Zusammenstoß mit einem Wildtier stattgefunden hat. Manchmal kann es zu Streitfällen kommen, wenn ein Ausweichmanöver zu einem Unfall führte, ohne dass es einen direkten Zusammenstoß mit einem Tier gab. Hier lohnt sich oft ein Blick in die Versicherungsbedingungen, denn manche Versicherung zahlt nur für Schäden bei direktem Kontakt mit Haarwild.

Wann die Versicherung zahlt und wann sie verweigern kann

  • Wer zahlt bei einem Wildschaden? In der Regel übernimmt die Teilkaskoversicherung den Schaden, sofern ein Kontakt mit klassischem Haarwild (Reh, Wildschwein, Hase) vorliegt.

  • Versicherung die Zahlung verweigern: Dieses Risiko besteht, wenn der Versicherte fahrlässig gehandelt hat (z. B. Fahrerflucht, keine Sicherung der Unfallstelle, keine Meldepflicht erfüllt).

  • Zahlt nur für Schäden: Die meisten Tarife regulieren lediglich Sachschäden am versicherten Fahrzeug, Personenschäden sind anderweitig geregelt.

  • Die Versicherung greift meist nur dann, wenn du den Unfall korrekt meldest und dich an sämtliche vertragliche Pflichten hältst.

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Wichtig: Hol dir eine Wildunfallbescheinigung, um nachzuweisen, dass ein Verkehrsunfall mit einem Wildtier stattgefunden hat. Nutze die Gelegenheit, indem du Polizei oder den Jagdpächter bittest, dir eine Bescheinigung auszustellen.

Unterschiedliche Leistungen der Versicherungen – Ein Überblick

Je nach Versicherung (Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko) gelten unterschiedliche Regelungen. Die Kaskoversicherung übernimmt oft die Reparaturkosten oder erstattet den Wiederbeschaffungswert deines Wagens – allerdings nur, wenn nachweislich ein Wildunfall passiert ist. Manche Verträge enthalten Klauseln, die den Wildunfall auch auf Tiere aller Art ausdehnen. In diesem Fall sind nicht nur Rehe und Wildschweine abgesichert, sondern beispielsweise auch Kühe oder Pferde.

Im Folgenden eine kurze Tabelle, wie sich die Versicherungen unterscheiden:

Versicherungsart Deckung Besonderheiten
Haftpflicht Übernimmt Schäden an Dritten. Bei Wildunfall: Übernimmt nicht den Schaden am eigenen Fahrzeug.
Teilkaskoversicherung Deckt Schäden durch Haarwild (Reh, Wildschwein, Hase) etc. Teilweise erweiterbar auf andere Wildtiere, aber häufig ist ein direkter Zusammenstoß nötig.
Vollkasko Deckt sämtliche Schäden am eigenen Fahrzeug, inkl. Vandalismus Lohnt sich besonders bei höherwertigen Autos oder Leasing-Fahrzeugen. Übernimmt auch Unfall durch Ausweichen.

Gesetzliche Vorgaben: Meldung, Anzeige und Tierschutzgesetz

Meldepflicht besteht – Polizei oder Jagdpächter informieren

Sobald ein Wildunfall verursacht wurde oder ein entsprechender Zusammenstoß mit einem Wildtier stattgefunden hat, ist die Meldepflicht ein zentrales Thema. Entweder musst du die Polizei verständigen oder den Jagdpächter kontaktieren – meistens sogar beides. Welche Behörde in welchem Bundesland zuständig ist und wie streng die Regeln ausgelegt werden, variiert teilweise. Doch in jedem Fall ist es ratsam, einen Anruf bei der Polizei unter der Rufnummer 110 zu tätigen.

  • Polizei unter der Rufnummer 110: Damit wird sichergestellt, dass die offizielle Behörde informiert ist. Diese kann den Jagdpächter einschalten, falls nötig.

  • Wenn du lediglich den Jagdpächter erreichst, melde den Wildunfall zusätzlich der Polizei, um auf der sicheren Seite zu sein.

Unterbleibt die Meldung, kann eine Anzeige wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort oder Anzeige wegen Tierquälerei im Raum stehen, wenn ein verletztes Tier hilflos zurückgelassen wurde. Ferner kann es Probleme mit der Versicherung geben, da die Meldepflicht auch im Interesse einer korrekten Schadenabwicklung steht.

Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und mögliche Konsequenzen

Ein Wildunfall kann schnell rechtliche Folgen nach sich ziehen. Wer sich nicht korrekt verhält, riskiert eine Anklage wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Besonders schwerwiegend ist der Vorwurf der Wilderei, wenn beispielsweise versucht wird, das getötete Tier mitzunehmen. In Deutschland darf ein erlegtes Wild nicht einfach so entnommen werden. Dies fällt in den Zuständigkeitsbereich des Jagdpächters, weshalb du dich nur mit ausdrücklicher Genehmigung um ein Tier kümmern darfst.

Außerdem gilt: Ein lebendes, verletztes Tier sollte nicht unnötig leiden. Wenn du nichts unternimmst, könnte eine Anzeige wegen Tierquälerei drohen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, sofort die Polizei oder den zuständigen Jagdpächter zu informieren.

Tipps zur Vermeidung von Wildunfällen

Einen Wildunfall zu vermeiden ist oft gar nicht so einfach. Doch einige Grundregeln helfen, das Risiko für Wildunfall deutlich zu reduzieren:

  1. Fuß vom Gas: Vor allem in Gebieten mit häufigem Wildwechsel ist angepasste Geschwindigkeit enorm wichtig, um notfalls bremsen zu können.

  2. Bremsbereit sein: Halte ausreichend Abstand zum Vordermann und beobachte den Straßenrand aufmerksam, um schnell reagieren zu können.

  3. Schalte das Fernlicht rechtzeitig ab, wenn du ein Tier erblickst. Denn geblendete Tiere bleiben oft wie erstarrt stehen.

  4. Verwende die Hupe, wenn du ein Wildtier am Straßenrand bemerkst. Laute Geräusche können das Tier vertreiben.

  5. Achte besonders auf Warnschilder für Wildwechsel oder auf Bereiche, in denen Wildtiere besonders aktiv sind, etwa in der Morgen- und Abenddämmerung.

Gerade in den Monaten von Frühjahr und Herbst solltest du besonders aufmerksam sein, da in dieser Zeit vermehrt Wildunfälle gemeldet werden. Ebenfalls gilt: Je nachdem, in welchem Bundesland du unterwegs bist, können die Zeiten variieren, in denen Reh und Co. sich vermehrt auf Wanderschaft begeben.

Richtig reagieren bei Wild auf der Fahrbahn

  • Nicht zu hektisch ausweichen: Ein Ausweichmanöver kann leicht zu einem Unfall führen, bei dem nicht nur ein Wildschaden entsteht, sondern du oder andere Verkehrsteilnehmer verletzt werden können.

  • Gegenverkehr beachten: Bei hohem Verkehrsaufkommen kann ein Ausweichen schlimmere Unfälle verursachen als der direkte Zusammenstoß.

  • Hupe statt Lichthupe: Ein kurzer Ton der Hupe ist oft besser als ständiges Aufblenden mit dem Fernlicht, um Tiere zu verscheuchen.

Welche Versicherung greift beim Wildunfall?

Teilkasko, Vollkasko und Kaskoversicherung

Die Kaskoversicherung unterscheidet sich in Teilkasko und Vollkasko. Für Wildunfälle ist in erster Linie die Teilkasko zuständig, da sie Schäden durch Haarwild in der Regel abdeckt. Viele Versicherer erweitern mittlerweile den Schutz auf Tiere aller Art, solange das in den Vertragsbedingungen vereinbart ist. Die Vollkaskoversicherung greift meist auf jeden Fall, ob nun ein direkter Zusammenstoß mit einem Tier oder ein Unfall durch ein Ausweichmanöver stattgefunden hat.

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Allerdings gilt: Selbst wenn du vollkaskoversichert bist, kann die Versicherung die Zahlung teilweise verweigern, wenn du dich grob fahrlässig verhältst (z. B. überhöhte Geschwindigkeit, kein Sichern der Unfallstelle, Fahrerflucht, Verletzung der Meldepflicht).

Versicherung einreichen: So gehst du vor

Damit dein Wildschaden korrekt reguliert werden kann, solltest du folgende Schritte einleiten, um beim Wildunfall den Schaden geltend zu machen:

  1. Wildunfall melden: Informiere umgehend deine Versicherung telefonisch oder über das Online-Portal.

  2. Versicherungskontakt herstellen: Reiche die Wildunfallbescheinigung ein, die du von der Polizei oder dem Jagdpächter erhalten hast.

  3. Schaden von einem Gutachter prüfen lassen: Bei größeren Schäden beauftragt die Versicherung häufig einen Sachverständigen, um den Unfallhergang und die Höhe des Schadens zu beurteilen.

  4. Rasche Reparatur: Lasse dein Fahrzeug in einer Fachwerkstatt reparieren, wenn deine Versicherung zustimmt.

  5. Leistet die Versicherung dann die Kostenerstattung, prüfe die Rechnung und achte darauf, ob ggf. eine Selbstbeteiligung anfällt.

Beachte, dass die Versicherung oft ganz genau wissen will, ob tatsächlich ein Zusammenstoß mit einem Wildtier stattfand. Fehlt das entsprechende Gutachten oder die Wildunfallbescheinigung, kann es vorkommen, dass die Versicherung die Zahlung verweigert.

Häufigkeit von Wildunfällen und Kosten

Wildunfälle sind in vielen Regionen Deutschlands alles andere als selten. Jährlich werden tausende Wildunfälle gemeldet. In manchen Bundesländern steigen die Zahlen von Jahr zu Jahr, besonders während der Morgen- und Abenddämmerung. Die Kosten für Reparaturen nach einem Wildunfall können erheblich sein. Ein Schaden am eigenen Wagen ist schnell in vierstelliger Höhe, insbesondere wenn moderne Sicherheitssysteme beschädigt werden.

  • Ein kleiner Zusammenstoß mit einem Reh kann bereits Scheinwerfer, Stoßstange und Kühlergrill ruinieren.

  • Bei größeren Tieren wie einem Wildschwein ist oft auch der Unterboden oder Motorbereich betroffen.

  • Liegt eine Vollkasko– oder Teilkaskoversicherung vor, übernimmt die Versicherung meist die Kosten, sofern du den Unfall korrekt gemeldet hast und eine Wildunfallbescheinigung vorlegen kannst.

Wildunfall häufig und oft unterschätzt – präventive Hinweise

Viele Wildunfälle entstehen nicht nur in Wäldern, sondern auch in Städten oder Dörfern. Besonders zur Abenddämmerung treten Tiere wie Reh oder Hase vermehrt auf den Straßen auf. Auch in der Dämmerung am frühen Morgen sind Wildtiere aktiv. Um einen Unfall mit Wild zu verhindern, solltest du stets Folgendes beachten:

  • Halte die Fahrbahn gut im Blick, besonders an Wald- und Feldrändern.

  • In Bereichen mit Warnschildern für Wildwechsel: Fuß vom Gas und erhöhte Aufmerksamkeit.

  • Bleib auch bei freier Fahrbahn vorsichtig; Tiere können unvermittelt hervorspringen.

  • Gerade im Frühjahr und Herbst: Rechne immer mit Wildtieren, da Paarungszeit und Futtersuche in diese Perioden fallen.

Bedenke, dass ein Wildunfall immer eine Ausnahmesituation darstellt. Nur wer vorausschauend fährt, kann sein Risiko minimieren.

Was tun und wer zahlt bei einem Wildunfall? – Zusammenfassung

  • Tun und wer zahlt: Bei einem Wildunfall ist das Wichtigste, die Unfallstelle abzusichern, die Polizei und ggf. den Jagdpächter zu verständigen und sich eine Wildunfallbescheinigung ausstellen zu lassen. Wer die Kosten übernimmt, hängt von deiner Kaskoversicherung ab.

  • Wer zahlt bei einem Wildschaden: Hast du eine Teilkaskoversicherung, übernimmt sie in der Regel Schäden durch Haarwild. Eine Vollkasko deckt oft auch Unfälle durch Ausweichen.

  • Meldepflicht für Wildunfälle: Eine Meldung an die Behörden (Polizei) ist zwingend notwendig, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und deine Versicherung in Anspruch nehmen zu können.

Praxisbeispiel – So läuft eine Schadenregulierung bei Wildunfall ab

  1. Wildunfall verursacht: Du erfasst ungewollt Haarwild, etwa ein Wildschwein oder ein Reh, auf einer Landstraße bei Dunkelheit.

  2. Unfallort sichern: Stell den Wagen ab, schalte die Warnblinker ein und platziere ein Warndreieck.

  3. Polizei unter der Rufnummer 110: Die Beamten erscheinen, befragen dich und nehmen den Unfall auf.

  4. Bescheinigung aushändigen lassen: Die Beamten oder der Jagdpächter stellen eine Wildunfallbescheinigung aus.

  5. Versicherung informieren: Gib alle relevanten Informationen zum Unfallhergang an und reiche die Bescheinigung bei der Versicherung ein.

  6. Gutachter: Ein Sachverständiger schätzt den entstandenen Schaden an deinem eigenen Auto.

  7. Regulieren: Deine Teil- oder Vollkasko übernimmt den Schaden, sofern kein grob fahrlässiges Verhalten vorliegt. Die Versicherung prüft, ob sie den Schaden ablehnt oder freigibt.

So funktioniert eine korrekte Abwicklung, die verhindert, dass du auf den Kosten sitzen bleibst.

Wildunfall zusätzlich melden – Wann lohnt sich das?

Manchmal ist es sinnvoll, neben der formalen Meldung bei der Polizei auch andere Stellen zu informieren, um auf besondere Gefahrenstellen hinzuweisen. Dies kann z. B. die zuständige Straßenbaubehörde sein, die dann Wildschutzmaßnahmen wie Schutzzäune oder Warnleuchten anbringt. So kann man einen Wildunfall für künftige Fahrer verhindern helfen.

Zusammenfassung und Fazit zum Wildunfall

Ein Wildunfall kann jederzeit und überall eintreten, vor allem in ländlichen Gebieten oder an Straßen mit intensivem Wildwechsel. Besonders wichtig ist, dass du nach einem solchen Unfall ruhig und besonnen vorgehst. Verhalten nach einem Wildunfall umfasst immer die Sicherung der Unfallstelle, die Verständigung der Behörden (Polizei, ggf. Jagdpächter) und die rechtzeitige Meldung an deine Versicherung. Nur so verhinderst du eine Anzeige wegen fahrlässigem Verhalten oder gar Fahrerflucht, stellst sicher, dass dir keine Wilderei vorgeworfen wird, und kannst den Schaden an deinem Fahrzeug regulieren lassen.