In der heutigen Zeit ist das Smartphone ständiger Begleiter – egal ob beim Warten, beim Spazierengehen oder sogar im Auto. Doch was passiert, wenn diese permanente Ablenkung zur echten Gefahr wird? Der Begriff „Smombie“ ist längst mehr als ein Scherz aus den sozialen Medien. Immer häufiger werden Menschen beobachtet, die durch Städte und über Straßen laufen, ohne den Blick vom Display zu nehmen. Dabei entstehen gefährliche Situationen, die oft unterschätzt werden. In diesem Artikel erfährst du, was es mit dem Begriff Smombie auf sich hat, warum das Phänomen ein ernstes Problem für den Straßenverkehr darstellt und was du tun kannst, um sicher unterwegs zu sein – für dich und andere.
Was ist ein Smombie überhaupt?
Der Begriff „Smombie“ setzt sich aus den Wörtern Smartphone und Zombie zusammen. Gemeint ist damit eine Person, die so sehr auf ihr Handy konzentriert ist, dass sie die Umgebung kaum noch wahrnimmt. Ursprünglich wurde das Wort scherzhaft genutzt, hat sich aber inzwischen als ernstzunehmender Begriff etabliert – insbesondere in der Diskussion um Sicherheit im Straßenverkehr.
Gerade in Städten, wo viele Menschen unterwegs sind, sieht man täglich Personen, die beim Gehen schreiben, scrollen oder Videos schauen. Dabei achten sie weder auf andere Passanten noch auf Ampeln oder Fahrzeuge. Sie laufen plötzlich auf die Straße, bleiben stehen oder weichen anderen nicht aus. Dieses Verhalten ist nicht nur unhöflich, sondern auch potenziell lebensgefährlich.
Warum Smombies gefährlich sind – für dich und für andere
Du denkst vielleicht: „Ich passe schon auf, auch wenn ich aufs Handy schaue.“ Aber die Realität sieht anders aus. Zahlreiche Studien – darunter auch Erhebungen des ADAC – zeigen, dass schon eine kurze Ablenkung durch das Smartphone das Unfallrisiko massiv erhöht.
Viele Smombies unterschätzen die Zeit, in der sie abgelenkt sind. Wenn du zum Beispiel beim Gehen eine Nachricht liest, ist dein Blick für mehrere Sekunden nicht auf den Weg gerichtet. In dieser Zeit kann sich eine Gefahrensituation entwickeln, auf die du nicht mehr rechtzeitig reagieren kannst.
Für dich als Fußgänger
Wenn du beim Gehen aufs Smartphone schaust, setzt du dich verschiedenen Risiken aus:
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Du bemerkst Ampelphasen zu spät oder gar nicht
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Du achtest nicht auf den fließenden Verkehr
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Du trittst plötzlich auf die Straße, ohne vorher zu schauen
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Du wirst für Autofahrer oder Radfahrer unberechenbar
Für dich als Autofahrer
Auch am Steuer ist das Smartphone ein Risikofaktor. Wer während der Fahrt eine Nachricht liest oder gar tippt, fährt im Grunde „blind“. Dabei können selbst wenige Sekunden reichen, um einen Unfall zu verursachen:
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Du erkennst Fußgänger oder Radfahrer zu spät
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Du reagierst verzögert auf Bremsmanöver anderer Fahrzeuge
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Du kommst von der Spur ab oder überfährst Verkehrsinseln
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Du riskierst Bußgelder, Punkte und schlimmstenfalls Menschenleben
Die StVO verbietet ausdrücklich die Handynutzung während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung. Verstöße werden nicht nur mit Bußgeld geahndet, sondern ziehen bei Unfällen oft auch eine Mitschuld nach sich.
Was sagt der ADAC zum Thema Smombies?
Der ADAC warnt regelmäßig vor den Gefahren, die von Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr ausgehen. Eine Studie des Automobilclubs hat ergeben, dass bei Fußgängern, die ihr Handy nutzen, die Reaktionszeit um bis zu 50 % steigen kann. Diese Verzögerung kann im Straßenverkehr den Unterschied zwischen einem Beinahe-Unfall und einem Zusammenstoß ausmachen.
Auch die Zahl der Unfälle, bei denen Ablenkung eine Rolle spielt, nimmt stetig zu. Zwar ist es schwer, Ablenkung durch Smartphones in Unfallstatistiken eindeutig zu erfassen, doch Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer hoch ist – insbesondere bei sogenannten „Alleinunfällen“, also Situationen, in denen keine weiteren Beteiligten direkt betroffen sind.
Wie du dich vor Smombie-Verhalten schützt
Viele Menschen unterschätzen, wie schnell sie selbst zum Smombie werden können. Dabei gibt es einfache Maßnahmen, mit denen du deine Aufmerksamkeit im Straßenverkehr bewahren kannst.
1. Smartphone nur im Stand nutzen
Wenn du unbedingt eine Nachricht lesen oder beantworten musst, dann halte an. Bleibe stehen – am besten an einem sicheren Ort, nicht mitten auf dem Gehweg oder gar auf der Fahrbahn. Erst wenn du fertig bist, gehst du weiter.
2. Automatische Antworten nutzen
Viele Smartphones bieten mittlerweile die Möglichkeit, automatische Antworten zu senden, wenn du gerade unterwegs bist. So wissen andere, dass du dich später meldest – und du kannst dich voll auf deine Umgebung konzentrieren.
3. Sprachnachrichten statt Texte
Nutze Sprachnachrichten oder Vorlesefunktionen, wenn du nicht auf das Display schauen willst. Damit kannst du Informationen aufnehmen oder senden, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
4. Handy-freie Zonen definieren
Lege für dich selbst klare Regeln fest, z. B.: „Kein Handy während des Gehens“, oder „Nur am Zebrastreifen oder auf der Parkbank wird geantwortet.“ Solche Regeln helfen dir, die Nutzung bewusster zu steuern.
Fazit: Weniger Display, mehr Aufmerksamkeit
Das Phänomen der Smombies ist kein vorübergehender Trend, sondern ein wachsendes Problem in unserem digitalen Alltag. Wer sich im Straßenverkehr nur auf das Handy konzentriert, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere.
Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, merkst du vielleicht, dass auch du manchmal zum Smombie wirst – sei es auf dem Weg zur Arbeit, beim Spazierengehen oder sogar hinterm Steuer. Umso wichtiger ist es, dass du dir deine Verantwortung bewusst machst. Dein Blick auf die Straße kann Leben retten. Also: Kopf hoch, Handy runter.